Veranstaltung "Green Marketing vs. Green Washing" von WIN u. Marketing Club Münster-Osnabrück

Fotos: Martin Rupik

Wann sind Umwelt- und Nachhaltigkeitsclaims rechtlich fragwürdig? Wie stellt sich der gesetzliche Rahmen genau dar? Wie relevant ist nachhaltige Kommunikation für Unternehmen? Wie gehen diese mit „Greenwashing“-Vorwürfen um und wie wirken sich diese auf Unternehmen aus?

Viele Fragen, die sich für Unternehmen ergeben, die ihre Produkte und Dienstleistungen als nachhaltig vermarkten wollen. Antworten lieferten unsere Referentinnen und Referenten bei einer gemeinsamen Veranstaltung zum Thema „Green Marketing vs. Greenwashing“ von Marketing Club Münster-Osnabrück und WIN am whyit Campus. Rechtsanwältin Ilka Heß, LL.M. und Rechtsanwalt Dr. Christian Stolze von Alpmann Fröhlich Rechtsanwaltsgesellschaft mbH gaben einen detaillierten Einblick in die aktuelle Rechtslage im Marken- und Wettbewerbsrecht, mit Beispielen zu aktuellen Rechtsprechungen und sogenannten Green Brands. Dabei wurde klar: Transparenz ist entscheidend, um Green Washing-Vorwürfe zu vermeiden.

Irreführende Markenkennzeichnungen sind dabei nicht nur für Verbraucherinnen und Verbraucher ein Ärgernis: Eine fragwürdige nachhaltige Außendarstellung von Unternehmen kann sich auch auf das Verhalten von Mitarbeitenden auswirken, wie Simin Ziegler, Msc. von der Fakultät für Organisations- und Wirtschaftspsychologie der Uni Münster darstellte. Ziegler riet dazu, diesem Aspekt gerade auch in Zeiten des Fachkräftemangels mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Unternehmen sollten stattdessen das Potential von Mitarbeitenden nutzen, um Greenwashing und falsche Wahrnehmung im Rahmen von Nachhaltigkeitsstrategien und Transformationsprozessen zu vermeiden. Thomas Hans von Husare GmbH verwies auf die Fallstricke von Green Claims, von denen auch Verbraucherinnen und Verbraucher sich oft gar nicht überzeugen ließen. So zeige eine Umfrage, dass 67% der Verbraucher:innen der Aussage „klimaneutral“ auf Produkten keinen Glauben schenkten. Gemäß der Vorgaben der Green Claims Richtlinie der EU, die sich gerade im Gesetzgebungsverfahren befindet, seien viele Labels zukünftig nicht mehr nutzbar, so seine abschließende Einschätzung.

Alle Vorträge erzeugten übrigens nicht nur hörbare, sondern auch sichtbare Reaktionen der Teilnehmenden: Bei Applaus stimmte auch die Lichtanlage des SONO im whyit Campus mit Discolights zu. Der Raum des Co-Working-Space wird nämlich nicht nur für Tagungen und Veranstaltungen, sondern auch für Partys genutzt, wie die beiden Geschäftsführer von whyit, Frank Rohmann und Dr. Burkhard Breuer, erläuterten.

Fotos: @Martin Rupik