Vorstellung des ASB Regionalverbands Münsterland e.V.

Wir haben einige Fragen an Dirk Winter, Geschäftsführer unseres Mitglieds Arbeiter-Samariter-Bund Münsterland e.V. (ASB) gerichtet. Hier stellt er den ASB vor:
1. Das sollte man über uns wissen. Das sind unsere Stärken und Schwerpunkte:
"Der Arbeiter-Samariter-Bund, Regionalverband Münsterland e.V., ist eine freie gemeinnützige Hilfsorganisation, welche mit den Fachbereichen Verwaltung, Fahr- und Einsatzdienste, Pflege und Soziale Dienste, Kinder und Jugend sowie Flüchtlingshilfe, Integration und Beschäftigung breit aufgestellt ist.
Der ASB Münsterland ist in der gesamten Region aktiv und hat neben seinem Hauptstandort in Münster noch Einrichtungen und Büros in Ahlen, Beckum, Bocholt, Borken, Greven, Oelde, Rhede und Warendorf.
Unsere Arbeit wird von der zunehmenden Zahl der Menschen bestimmt, die Hilfe brauchen. Für sie wollen wir unsere Leistungen stetig ausweiten und verbessern. Professionalität und Sensibilität sind bei unseren vielfältigen Aufgaben unerlässlich. Neben den rund 500 Mitarbeiter:innen engagieren sich außerdem 370 ehrenamtlich Mitarbeitende für den ASB Münsterland.
Die Angebote des ASB Münsterland sind u.a.:
- Pflege und soziale Dienste mit ambulanter Pflege, Hausnotruf, hauswirtschaftlichen Hilfen und Familienpflege
- Rettungswesen mit Rettungs- und Sanitätsdienst, Intensivtransport und Katastrophenschutz
- Fahrdienste und Medizinische Transportlogistik, ehrenamtliches Engagement und Freiwilligendienste
- Angebote für Kinder und Jugendliche
- Obdachlosenhilfe
- Hebammenzentrale und -mobil
- Bildungs- und Beratungsangebote zur beruflichen und sozialen Teilhabe sowie Flüchtlingshilfe."
2. Diese Herausforderungen sehen wir aktuell besonders für unseren Arbeitsbereich:
"Der Arbeiter-Samariter-Bund e.V. (ASB) steht in der heutigen Zeit vor einer Vielzahl komplexer Herausforderungen, die sowohl gesellschaftliche, wirtschaftliche als auch strukturelle Veränderungen widerspiegeln.
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Fachkräftemangel und Nachwuchsgewinnung
Eine der zentralen Herausforderungen ist der anhaltende Fachkräftemangel. Die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheits- und Sozialwesen gestaltet sich zunehmend schwierig. Gründe dafür sind unter anderem die demografische Entwicklung, ein verändertes Berufsbild mit steigenden Anforderungen sowie die Konkurrenz zu anderen Branchen. Die Attraktivität sozialer Berufe muss weiter gesteigert werden - durch bessere Arbeitsbedingungen, faire Vergütung und gezielte Nachwuchsförderung. -
Finanzielle und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die Finanzierung sozialer Dienstleistungen wird immer anspruchsvoller. Steigende Kosten, begrenzte öffentliche Mittel und eine oft langwierige Refinanzierung durch Kostenträger erschweren die wirtschaftliche Planung und die Sicherstellung eines stabilen Angebots. Gleichzeitig führen Inflation und steigende Betriebskosten dazu, dass Organisationen wie der ASB zunehmend wirtschaftlich gefordert sind, ohne dabei die Qualität der Versorgung zu gefährden. -
Demografischer Wandel und steigender Bedarf an sozialen Dienstleistungen
Die Gesellschaft wird älter, und mit ihr wächst der Bedarf an Pflege- und Betreuungsangeboten. Dies betrifft nicht nur die Altenpflege, sondern auch Rettungs- und Sanitätsdienste sowie soziale Unterstützungsangebote für hilfsbedürftige Menschen. Die Strukturen und Kapazitäten müssen entsprechend angepasst werden, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. -
Digitalisierung und technologischer Wandel
Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, stellt aber auch eine Herausforderung dar. Digitale Prozesse in der Verwaltung, Telemedizin, elektronische Patientenakten und smarte Assistenzsysteme müssen nicht nur implementiert, sondern auch im Alltag nutzbar gemacht werden. Zudem braucht es eine gezielte Schulung der Mitarbeitenden, um die Chancen der Digitalisierung bestmöglich zu nutzen. -
Gesellschaftlicher Wandel und Ehrenamt
Das ehrenamtliche Engagement ist eine tragende Säule des ASB. Doch auch hier zeigen sich Veränderungen: Während das Interesse an kurzfristigem, projektbezogenem Engagement steigt, wird es schwieriger, langfristig aktive Ehrenamtliche zu gewinnen. Es gilt, neue Wege zu finden, um Menschen für das Ehrenamt zu begeistern und gleichzeitig diejenigen zu unterstützen und zu schätzen, die bereits wertvolle Arbeit leisten. -
Klimawandel und Katastrophenschutz
Zunehmende Extremwetterereignisse und globale Krisen stellen den Katastrophenschutz, der nicht durch öffentliche Mittel refinanziert wird, vor neue Herausforderungen. Der ASB muss sich darauf einstellen, in immer kürzeren Abständen auf größere Notlagen reagieren zu müssen - sei es durch Hochwasser, Hitzeperioden oder andere Naturkatastrophen. Eine stärkere Vernetzung, bessere Ausstattung und angepasste Strategien sind essenziell, um diesen Entwicklungen gewachsen zu sein.
Trotz dieser Herausforderungen bietet die aktuelle Lage auch Chancen: Die gesellschaftliche Wertschätzung für soziale Berufe wächst, die Digitalisierung ermöglicht effizientere Prozesse, und das Bewusstsein für den Wert von Solidarität und Gemeinschaft nimmt zu. Der ASB wird sich diesen Aufgaben mit der gewohnten Kompetenz, Leidenschaft und Innovationskraft stellen - wir helfen hier und jetzt."
3. Das schätzen wir am Standort Münster:
"Münster ist für den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) e.V. ein zentraler Standort, insbesondere im Hinblick auf ehrenamtliches Engagement und die Zusammenarbeit mit Unternehmen. Die Stadt bietet eine ausgeprägte Kultur der Solidarität und Verantwortung, die das Wirken des ASB maßgeblich unterstützt.
Das Ehrenamt spielt in Münster eine herausragende Rolle. Viele Bürgerinnen und Bürger engagieren sich freiwillig in sozialen Projekten, sei es im Katastrophenschutz, in der Flüchtlingshilfe oder in der Pflege. Besonders junge Menschen finden über ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) den Weg zum ASB, wodurch kontinuierlich motivierte Nachwuchskräfte gewonnen werden. Auch Studierende aus den Bereichen Medizin, Sozialwissenschaften und Gesundheitswesen bringen sich aktiv ein und sammeln wertvolle praktische Erfahrungen.
Darüber hinaus eröffnet Münster als Wirtschaftsstandort vielfältige Kooperationsmöglichkeiten mit Unternehmen, die zunehmend gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Viele Firmen setzen auf Corporate Social Responsibility (CSR) und engagieren sich durch Spenden, Sponsoring oder gemeinsame Projekte mit dem ASB. Besonders im Bereich der Erste-Hilfe-Ausbildung ergeben sich Synergien, da Unternehmen ihre Mitarbeitenden regelmäßig schulen lassen können und damit nicht nur die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöhen, sondern auch das gesellschaftliche Bewusstsein für lebensrettende Maßnahmen stärken.
Im Bereich des Katastrophenschutzes spielt Münster eine wichtige Rolle als regelmäßiger Standort für bundesweite und regionale Übungen. Der ASB trägt aktiv zur Vorbereitung und Durchführung dieser Übungen bei und nutzt die Gelegenheit, seine ehrenamtlichen Einsatzkräfte gezielt zu schulen. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und anderen Organisationen im Katastrophenschutz kann der ASB sicherstellen, dass seine Ehrenamtlichen optimal auf Notfallsituationen vorbereitet sind. Die Stadt bietet damit einen idealen Rahmen für die Weiterentwicklung von Einsatzstrategien und die Förderung eines reibungslosen Zusammenspiels zwischen den verschiedenen Akteuren im Krisenfall.
Nicht zuletzt bietet Münster als wohlhabende Stadt mit zahlreichen Stiftungen und Förderprogrammen hervorragende Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung ehrenamtlicher Initiativen und sozialer „Leuchtturm-Projekte“. Diese enge Verknüpfung von bürgerschaftlichem Engagement und unternehmerischer Verantwortung macht Münster zu einem besonders wertvollen Standort für den ASB, um seine sozialen und humanitären Aufgaben mit größtmöglicher Wirkung zu erfüllen."
4. Darum sind wir Mitglied der WIN Wirtschaftsinitiative Münster e.V.:
"Der ASB RV Münsterland e.V. ist Mitglied der Wirtschaftsinitiative Münster e.V. (WIN), weil wir an die Kraft guter Vernetzung glauben. Der Austausch mit Unternehmen stärkt nicht nur unser eigenes Wirken, sondern fördert auch ein gemeinschaftliches Verständnis für soziale Verantwortung in der Wirtschaft. Durch diese Partnerschaft können wir Brücken zwischen der Unternehmenskultur und dem sozialen Sektor bauen und so nachhaltige Impulse für die Region setzen.
Besonders begeistert sind wir vom Azubi-Wohnraum-Projekt der Wirtschaftsinitiative. Bezahlbarer Wohnraum ist ein entscheidender Faktor, um Nachwuchskräfte in allen Branchen zu gewinnen und zu halten. Dieses Engagement zeigt, wie Wirtschaft und Gesellschaft Hand in Hand gehen können, um Münster als attraktiven Ausbildungsstandort zu stärken - ein Anliegen, das wir mit voller Überzeugung unterstützen."
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