Wirtschaftsinitiative Münster: „Förderung des Nahverkehrs zügig angehen"

Bus Hauptbahnhof

Der Beschluss für einen ‚Masterplan Mobilität Münster 2035+‘ ist schon etwas älter. Jetzt liegt endlich eine Analyse des Status Quo zum Verkehr in Münster vor. Dabei soll ein Handlungs- und Umsetzungskonzept erst Ende nächsten Jahres vom Rat beschlossen werden. Das ist eine ziemlich lange Planungsphase. Interessanterweise kollidiert diese Zeitplanung nun mit den Vorschlägen zur Weiterentwicklung des Nahverkehrs der Rathauskoalition, die ein ÖPNV-Konzept bereits bis zum dritten Quartal 2022 einfordert“, so Marcus Geßler, der als Vorstandsmitglied die Wirtschaftsinitiative Münster (WIN) im städtischen Ausschuss für Verkehr und Mobilität vertritt. Man dürfe gespannt sein, wie dieser Zeitkonflikt nun aufgelöst werde.

Die WIN habe eine klare Position zu Verbesserungen beim Nahverkehr: „Je früher desto besser. Die WIN hat bereits mehrfach auf notwendige Maßnahmen zur Förderung des ÖPNV hingewiesen, die Grundlage für eine Beschränkung des PKW-Verkehrs sein müssen. Schließlich brauchen Gastronomie und Einzelhandel die Besucher in der Innenstadt, genauso wie Arbeitnehmer jederzeit pünktlich zu ihrer Arbeitsstätte kommen können müssen“, erklärt Geßler.

Der Zwischenbericht zeige u. a. auf, dass der städtische ÖPNV mit 10 Prozent Wegeanteil am sogenannten Modal Split vergleichsweise niedrig sei, wenn man auch auf andere Großstädte schaue. Zudem sei der Busverkehr viel zu langsam: „Nur 2 km/h schneller als der Radverkehr – ein Witz! So bleibt der Bus in Münster für viele Menschen keine Option. Wenn wir aber weniger PKWs auf die Straße bringen wollen, brauchen wir auch tatsächlich mehr Investitionen in die Infrastruktur für einen schnelleren und besseren Nahverkehr – und das besser heute als morgen! Vor allem benötigen wir ein regional übergreifendes Konzept mit deutlich mehr und besseren Mobilstationen im Umland sowie einer besseren Abstimmung des ÖPNV in der ganzen Region“, so Geßler abschließend.