Gewerbeflächen: „Mit Ansage setzen wir die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Münster aufs Spiel!“
„Die Nachricht beunruhigt und kommt doch nicht überraschend, sondern mit Ansage“, reagiert Ingo Düppe, stellvertretender Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative Münster (WIN) und beratendes Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Liegenschaften, Finanzen und Wirtschaft, auf die Jahresbilanz 2021 der Wirtschaftsförderung Münster GmbH (WMS) und den darin dargestellten Mangel an Gewerbeflächen. Die WIN habe immer wieder auf die Notwendigkeit weiterer Flächenausweisungen hingewiesen. „Schließlich können wir die Wirtschaftskraft unserer Stadt auf Dauer nur erhalten, wenn wir ausreichend Flächen für Gewerbeneuansiedlungen und -erweiterungen vorhalten. Sonst riskieren wir nicht nur die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts, sondern auch einen Wegzug von Unternehmen.“
Das Gewerbeflächenentwicklungskonzept der Stadt Münster sei inzwischen über fünf Jahre alt. Passiert sei in Sachen mittelfristiger Flächenaktivierung wenig, so Düppe. Das gelte z. B. für Flächen in Gremmendorf oder Roxel. Ziel des Konzepts sei es gewesen, ausreichend Manövriermasse zu haben, um dem durchschnittlichen jährlichen Flächenbedarf von 10 ha zu begegnen. Davon sei man in der Bilanz 2021 mit nur 3,2 Flächenvermarktung für gewerbliche Nutzung weit entfernt. Gleichzeitig sei der Rückgang an Flächen nicht erst für 2021 feststellbar. „Die Entwicklung ist fortschreitend: 6,2 ha in 2020, 7 ha Fläche in 2019, laut Lagebericht der WFM. Wir laufen sehenden Auges in eine zunehmend prekäre Lage“, macht Düppe deutlich. Daher sei es notwendig, kurzfristig in die Planung neuer Gewerbeflächen einzusteigen. Darauf gelte es auch in der aktuellen Diskussion um die Entwicklung von Freiflächen zu achten.