Mehr Unterstützung für die berufliche Ausbildung: Schaffung von Wohnraum auch in Münster wichtiges Ziel

Podiumsdiskussion zur Veranstaltung "Wohnraum für Auszubildende in Münster"

Berufliche Ausbildung braucht mehr Unterstützung – ein wichtiger Baustein sind lokale Angebote eines bezahlbaren Azubiwohnens. Darum ging es bei unserer Themenveranstaltung im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland. Sandra Schwoll und Elke Voss vom Jugendamt Düsseldorf stellten das städtische Angebot „Gemeinsam wohnen auf Zeit“ vor. Die Stadt bietet seit 2018 eigene Wohnplätze für Auszubildende an – derzeit noch an zwei Standorten. Weitere Standorte sind aber bereits in Planung, um zukünftig städtischerseits 200 Wohnplätze anbieten zu können. Das Angebot richtet sich insbesondere an Auszubildende ab 18 Jahren, die auch privat auf eigenen Füßen stehen wollen und daher bezahlbaren Wohnraum am Arbeitsort suchen.

Die Schaffung von Wohnraum für Auszubildende ist inzwischen in vielen, insbesondere großen Städten – so auch in Münster - ein Thema und wird vom Land gefördert. Die Förderbedingungen haben sich sogar noch einmal verbessert, wie Nils Zeppenfeld von der NRW.BANK in seinem Input darstellte. Die rechtlichen Grundlagen der Wohnraumförderung in NRW wurden gerade noch einmal überarbeitet und vom NRW-Bauministerium veröffentlicht. Dabei geht es um attraktive Finanzierungsmöglichkeiten für Miet- und Gruppenwohnungen genauso wie für Wohnheime für Auszubildende mit separaten Schlafräumen und Räumen zur Gemeinschaftsnutzung.

Wie relevant das Thema auch für Münster ist, zeigte sich in unserer anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft. Vertreten waren Dehoga Westfalen e.V., Kreishandwerkerschaft Münster, Uniklinikum Münster und ein ausbildender Unternehmer. Unsere Podiumsgäste Renate Dölling, Jan-Hendrik Schade, Thomas van den Hooven und Marcus Geßler betonten, wie wichtig die Unterstützung von betrieblicher Ausbildung gerade mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel sei. Laut einer aktuellen Umfrage der IHK Nord Westfalen geben 67% der antwortenden Unternehmen an, dass fehlender Wohnraum ein Hemmnis für die Gewinnung von Fachkräften darstelle. Gleichzeitig wurde betont, dass ein ausreichendes Angebot von Wohnraum für die Zielgruppe auch eine wichtige Wertschätzung für die Auszubildenden selbst bedeute. Wünschenswert wäre ein Wohnangebot insbesondere für das „Onboarding“, also für zuziehende Azubis im 1. und 2. Ausbildungsjahr. Teilnehmende und Podiumsgäste waren sich einig, dass in dieser Hinsicht auch für Münster noch Nachholbedarf bestehe.

Zur Sprache kam ein „Runder Tisch“ mit Beteiligten aus Wirtschaft, von Stadt und möglichen Trägern, um Möglichkeiten auszuloten. Diese Idee wollen wir gerne aufgreifen und werden kurzfristig dazu das Gespräch mit der Stadt suchen.

Wir bedanken uns für den Impuls, der von dieser Veranstaltung ausgeht, für den Austausch mit allen Beteiligten und freuen uns, dass die Schaffung von Wohnraum für Auszubildende auch in Münster für viele ein so wichtiges Anliegen ist!